Der Toleranzbegriff enthält Paradoxien und Spannungen, dabei immer sowohl eine Akzeptanz- als auch eine Ablehnungskomponente, wobei erstere höherer Ordnung zu sein hat. Mit dem Toleranz-Begriff gilt es sorgsam umzugehen, um relativistische Positionen zu vermeiden. Darstellung und Kritik an den Unschärfen der Toleranz-Konzeption von Forst bestimmen den ersten Teil, den folgenden die von Habermas: Die Zumutung der Toleranz ergibt sich nicht aus einer Relativierung eigener Überzeugungen, sondern aus der Einschränkung ihrer praktischen Wirksamkeit. So wird Raum geschaffen auch für Religionsgemeinschaften und Religionsfreiheit. Wie werden die Toleranzgrenzen festgelegt, auch die für den Umgang mit Feinden der Demokratie? Der letzte Teil weist u.a. Political Correctness aus als neuen Dogmatismus bzw. relativistischen Standard bzgl. Begriffen, aber auch Inhalten, gesetzt von denen, die in der Öffentlichkeit die Macht haben, sprachliche Tabu-Zonen zu etablieren.