Religionssoziologische Daten für Deutschland legen es nahe, besonders im Islam, im Relativismus (als Geisteshaltung vieler religiös Ungebundener) und im Säkularismus (Versuch einer umfassenden Welterklärung ohne Gott) Herausforderungen für das Religionsrecht, für Religionsfreiheit und Toleranz zu sehen. Unter Religionsfreiheit wird u. a. deren internationale Einbettung durch die EMRK betrachtet, die Alltagstauglichkeit verschiedener Staat-Kirchen-Modelle und wie durch sie den drei Herausforderungen begegnet werden kann. Die beiden Kopftuch-Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, vor allem die von 2015, werden ausführlich analysiert. Um erörtern zu können, wie sich Toleranz zu den drei Herausforderungen verhält, sind die Konturen der Toleranz und einige ihrer Implikationen abzustecken. Abschließend wird das Verhältnis von Religionsfreiheit zu Toleranz beleuchtet.